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Re: Bauliche Trennung


Geschrieben von Thoschi (Gast) am 29. Januar 2015 08:18:08: [flux]

Als Antwort auf: Bauliche Trennung geschrieben von geri-oc (Gast) am 28. Januar 2015 15:16:

furban wrote:

Klar kann man auch heute noch ein Textdokument mit LaTEX erstellen und viel genauer jede Textzeile "taggen". Wenn ich an die Zeiten denke schüttelt es mich 🙂
Aber ich finde Wysiwyg dann doch besser und verwenden LibreOffice.
Genauso arbeite ich lieber in OSM Wysiwyg.
Wenn nun die Editoren selbst in der Lage wären mit den vielen Tags umzugehen und dann auch noch die Renderer das auch noch alles verstehen mag was halbwegs brauchbares dabei herauskommen. Aber leider wird man niemals eine möglichst genaue Detaildarstellung mit Tags hin bekommen ohne Wysiwyg.Wenn der Editor im Hintergrund aus meinem Mapping irgendwelche Tags baut soll mir das egal sein. Aber immer und immer mehr Tags einzubauen ist für mich "Kommandozeile" und das sollte eher die Ausnahme als die Regel sein. Das kann sich ja alles kein Mensch merken und ist dann irgendwann nur noch für Vollprofis verwendbar.

Als BlueRays erfunden wurde konnte mein DVD-Player keine BlueRays lesen. Also will ich, dass die BlueRays abwärtskompatibel sind und ich mir kein neues Gerät anschaffen muss. So in etwa verstehe ich die Argumentation.
Wenn ich mehr Daten habe, als zur Zeit ausgewertet werden, oder in meinem bevorzugten Tool ausgewertet werden kann ich doch trotzdem nicht eine Fußgängerzone als Bundesstraße taggen, nur weil ich da durchfahren will. Wenn eine Linie überfahrbar ist, ist es keine bauliche Trennung, unabhängig davon ob sie gestrichelt, durchgezogen oder doppelt durchgezogen ist. Hier hat man mit dem lanes-Konzept etwas geschaffen, womit man dem gerecht werden kann. Dies ist sicher noch verbesserungswürdig, was aber auch bedeutet, dass hier noch mehr Tags zukommen könnten.

Auch mit den Fußgängern, die über Grünstreifen laufen können hinkt die Argumentation. Sie können, aber sie dürfen nicht. Wenn es Ampeln oder andere "Querungshilfen" gibt, darf ich nicht als Fußgänger einfach so die Straße überqueren, auch wenn ich es kann. Hier müsste also das Fußgängerrouting von Rendererseite verbessert werden und nicht die Daten so angepasst werden damit es mit herkömmlichen ggf. veralteten Systemen zusammen passt.

Und trotz aller Diskussionen, was richtig und was falsch ist, werden dann Beispiele zitiert, in denen menschliches Fehlverhalten als Maßstab angesetzt werden (z.B. Autofahrer auf Straßenbahngleisen). Hier ist es Aufgabe von OSM die Daten so bereitzustellen, dass ein Renderer diese Daten auswerten kann. Und hier kommt eine zweite Komponente ins Spiel: OSM ist keine Karte, OSM ist eine Datenbank, deren Daten für die Erstellung einer Karte genutzt werden. Datensammler und Kartenersteller sind nicht immer ein und dieselbe Person. Natürlich freue ich mich, wenn ich die Daten, die ich in die DB eintrage auch in der ein oder anderen Karte angezeigt werden, am besten alles in einer. Wenn ich das aber will muss ich mich auf die Hinterbeine stellen und die Karte selbst programmieren. Andernfalls bleibt mir nur der Weg mich an jene zu wenden, die freundlicherweise meist auch in ihrer Freizeit diese Karten zusammenbasteln. Auch OSMAnd ist keine professionelle Software, sondern wird auch von "Freizeit"-Programmierern erstellt (selbst wenn sie beruflich so etwas tatsächlich für andere Produkte machen würden).

Und wenn ich schon ein Navigationssystem nutze kann ich an keiner Stelle erwarten dass ich meinen Gehirn ausschalten kann und blind nach Navi fahre. Dies machen nichtmal die selbstfahrenden Autos, auch diese werten zusätzlich visuelle Daten aus, die nicht im Navi gespeichert sind.