Ein paar Nachrichten aus letzter Zeit:
- An einigen Standorten können bereits keine neuen Kunden mehr aufgenommen werden. Es fehlt an Lebensmitteln und freiwilligen Helfern.
- Berliner Tafeln am Limit: Rationierung nötig.
- Cottbuser Tafel musste erstmals Bedürftige abweisen.
- Den Tafeln gehen die Vorräte aus. Auch Spenden und Helfer sind knapp.
- Den Tafeln in der Region Trier gehen die Lebensmittel aus, weil sich inzwischen viele Flüchtlinge aus der Ukraine melden.
- Die Geretsrieder-Wolfratshauser Tafel ist am Limit und bittet dringend um Unterstützung. Die Zahl der Bedürftigen ist deutlich angestiegen.
- Die Nachfrage steigt, die Spenden gehen zurück: Die Lage bei den Tafeln spitzt sich zu. Eine Entlastung ist nicht in Sicht.
- Die Tafeln am Hochrhein sind durch den großen Andrang am Limit.
- Die Tafeln in der Region kämpfen mit zu viel Andrang.
- Eine rasant steigende Nachfrage und weniger Lebensmittelspenden bringen viele Tafeln in Bayern an ihre Grenzen.
- Immer mehr Menschen sind auf die Hilfe der Tafeln angewiesen. Doch die sind am Limit.
- Karlsruher Tafeln an der Belastungsgrenze: Neukundenstopp.
- Leere Regale, täglich neue Anträge: Immer mehr Tafeln müssen Bedürftige vertrösten.
- Potsdamer Tafel verhängt Aufnahmestopp.
- Tafeln in Niedersachsen stoßen an ihre Grenzen.
- Tafeln in RLP erwägen Aufnahmestopp wegen gestiegener Nachfrage.
- Teurere Lebensmittel führen zu mehr Andrang bei Tafeln.
- Unter anderem in Lohbrügge und in Bergedorf gibt es nun einen Aufnahmestopp für Hilfsbedürftige.
- Wegen Inflation und weniger Spenden: Berliner Tafel muss Essen rationieren.
- Weil so viele für Lebensmittel anstehen, nimmt die Essener Tafel bis August keine neuen Kunden mehr auf.
- Zu viel Nachfrage, zu wenige Spenden: Die Tafeln können nicht alle Bedürftigen versorgen.
Und dann liegt das Anzeigenblatt in einem Hausflur:
Immer häufiger verstehe ich Dinge nicht. Ich sehe die Fakten – jeder sieht die –, aber ich bekomme die nicht zusammen:
- Unseren Tafeln mangelt es an Lebensmittel zur Verteilung, aber wir schicken Zeug ins Ausland.
- Unseren Tafeln mangelt es an Helfern, aber wir lassen 1000 (tausend!) Menschen Pakete fürs Ausland packen.
- Unseren Tafeln mangelt es an Spenden, aber Stadt Düsseldorf wie auch Caritas klinken für Care-Pakete mal eben 50.000 Euro aus.
Was passiert da? Warum kümmern sich Menschen um weit entfernte Probleme, lassen aber den Nachbar verrecken? Warum hat das Ausland Priorität? Ich verstehe es nicht. Bei der Stadt Düsseldorf und bei der Caritas arbeiten keine Idioten, da sind keine (inversen) Rassisten zugange, und gerade die Caritas kennt die Armut in Deutschland. Warum machen die das?
Dieses Verhalten ist nicht mal neu: Das gab es schon zur Zeit von
Charles Dickens.
Es hat auch einen Namen: Teleskopische Philanthropie
. Doch hilft mir weder das
Eine noch das Andere, dieses Verhalten zu verstehen.
Und komme mir keiner mit Das Eine schließt das Andere nicht aus
. Denn doch,
natürlich schließt das Eine das Andere aus. Ich kann dasselbe Wiener Schnitzel nur einmal essen.
Jede Dose Ravioli nur einmal in eine Tasche legen. Und jeden Euro nur einmal ausgeben.
Warum gehen die zehntausend Pakete nicht an die Tafeln?
Ich verstehe es nicht.