Wie im Vorjahr verliefen die meisten Silvesterfeierlichkeiten auf den Rheinbrücken, in der Kölner Innenstadt und in Leverkusen friedlich. Die Polizisten schritten hauptsächlich bei Körperverletzungsdelikten und Ruhestörungen ein.— Pressemitteilung der Polizei
Die Brisanz und die Ausmaße der Vorfälle sind erst ab dem 4. Januar erkennbar geworden.
— Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Landesinnenminister Ralf Jäger (beide SPD)
Anders als im ersten Polizeibericht verkündet verlief die Nacht zum ersten Januar 2016 in Köln nicht für alle Beteiligten zufriedenstellend. Nachdem der Versuch, die Vorfälle unter den Teppich zu kehren, gescheitert war, begann der zu erwartende Aktivismus:
- Die Sicherheitsexpertin und Oberbürgermeisterin von Köln
Henriette Reker
baut eine
neue und stärkere Sicherheitsarchitektur
auf und bekämpft so die Kriminalität. - Die Kölner Polizei will
eine Zone um den Dom eingittern und mit eintausend Polizisten dafür sorgen,
dass es
keinen Bereich gibt, in dem kein Polizist zu sehen sein wird
.
Nachtrag: Und das hat funktioniert. Zwar keine schöne Silvesterfeier, aber eine sichere. Hut ab! - NRW-Innenminister
Ralf Jäger
will zu Silvester
persönlich auf der Domplatte für Sicherheit sorgen
und droht:
Ich werde dort nicht allein sein.
Doch das alles geht am eigentlichen Problem vorbei.
Ursachenanalyse:
Das Grundproblem ist aber doch ein anderes, und zwar fehlgeschlagene Kommunikation: Möchtegern-Casanovas aus fremden Kulturen missverstehen in Mitteleuropa verbreitete Partybekleidung, zum Beispiel kurze Röcke und allgemein figurbetonende Kleidung, als Einladung zur sexuellen Kontaktaufnahme.
Die mit unserer Kultur nicht vertrauten Zugereisten
wegen der Missverständnisse zu kriminalisieren
ist nicht zielführend. Auch die Ausgabe von
Sicherheits-Partybekleidung
(Körperbetonende Einsätze mit Kontrastnaht am Bein
), um die Folgen von
Missverständnissen zu begrenzen, laboriert nur an Symptomen herum.
Stattdessen sollten wir die Zugereisten dabei unterstützen zu erkennen,
ob sexuellen Avancen erwünscht sind oder nicht.
Dies deutlich sichtbar zu markieren ist nützlich für beide Seiten: wir zeigen den Gynäkologen im Praktikum lohnende Studienobjekte und ersparen den nicht interessierten Mädels, sich unerwünschter anatomischer Studien erwehren zu müssen.
Die für Schwimmbäder entwickelte Lösung ist leider weder auf Parties noch auf nächtliche Freiluft-Veranstaltungen zu übertragen, wenn schlechte Lichtverhältnisse die Erkennung markierender Kleidung erschweren.
Köln wäre aber nicht das Innovationszentrum West, wenn sich nicht schon eifrige Tüftler des Problems angenommen hätten. Und das mit Erfolg.
Die Lösung:
Die Lösung ist so einfach wie genial: Knicklichter.
Knicklichter? Genau.
Die Mädels werden mit farbigen Knicklichtern ausgestattet, deren Farbe ihre Bereitschaft zur sexuellen Kontaktaufnahme ausdrückt und die (gerade) im Dunkeln sehr gut zu erkennen sind. Heute startet der Praxistest.
Bei der Campus-Night® werden farbige Knicklichter verteilt mit dieser Bedeutung der Farben:
Farbe: | Bedeutung: |
---|---|
rot | Sprich mich nicht an |
gelb | Ich schau mal |
grün | Bitte ansprechen |
Nach erfolgreichem Test können die Knicklichter in der diesjährigen Silversternacht verteilt werden, möglicherweise mit veränderter Farbskala:
Farbe: | Bedeutung: |
---|---|
rot | keinerlei Kontaktaufnahme gewünscht |
gelb | nur verbale Kontaktaufnahme erwünscht |
grün | physische Kontaktaufnahme erwünscht |
Mehrsprachige Flugblätter würden die Bedeutung der Farben erklären. So werden kostengünstig und einfach Missverständnisse wie an letztem Silvester bei der Kontaktaufnahme ausgeschlossen.
Lösungen können so einfach sein!